Tierethik: Kommentar der Hosts zum Staffelthema

Tierethik ist das Thema der zweiten Staffel unseres Podcasts „Über den Tellerrand“. Was es damit genau auf sich hat, wen wir treffen, und warum wir uns alle damit beschäftigen sollten, haben wir kurz umrissen:

Warum Tierethik?


Die erste Staffel ist in allen Episoden online, und auch wenn es ein Spezialthema ist – Schweinehaltung – wohl der beste „Vorspann“ für unser nächstes Staffelthema: Die Tierethik. Kaum wo gehen die Wogen aktuell mehr hoch als in der Frage, ob wir Schweinehaltung, wie sie heute mehrheitlich passiert, noch verantworten können. Und das ist gut so. Wir müssen uns unterhalten. Und wir müssen uns mehr mit der Frage beschäftigen, wie wir Tiere – im Übrigen Heim- oder Haus- genauso wie Nutztiere – behandeln. Sie züchten, halten, füttern, mästen und schlachten oder töten.

Unser Weg zum Thema Tierethik

In unserer Recherche für dieses Thema ist Christoph auf einen katholischen Priester getroffen, der über die Fragen der Tierethik dissertiert hat. Uns war recht schnell klar, dass wir uns mit ihm treffen möchten. Im Recherchieren zu diesem Zeitpunkt eher bei den Aspekten der landwirtschaftlichen Tierhaltung, des Tierschutzes und der Schlachtung unterwegs, haben wir uns mit Wolfgang Kimmel dann hauptsächlich über die diversen philosophischen Strömungen und ihre Sicht der ethischen Fragen gegenüber Tieren unterhalten, aber natürlich auch den Blick der katholischen Kirche darauf.

Dürfen wir Tiere töten?

Wenn ja, zu „welchem Nutzen“? Mit welcher Begründung? Diese Fragen machen den Kreis all jener, die wir dazu treffen möchten, weit auf. Zunächst beginnen wir aber mit Eva Rosenberg, Geschäftsführerin der Vier Pfoten, die das Bemühen um ein richtiges, ethisches, achtsames Verhalten gegenüber Tieren in ihrer DNA haben. Und nachdem wir die Sicht eines katholischen Priesters gehört haben, war es uns wichtig, auch Vertreter*innen der beiden anderen Weltreligionen zu sprechen. Und zu lernen. Auch, inwiefern sich die Entwicklung der eigenen ethischen Ansprüche auf eine Veränderung der Ernährungsgrundsätze auswirkt.

Es wird also wieder ein recht breites Spektrum geben, und zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Textes sind wir noch gar nicht sicher, ob wir tatsächlich schon alle Episoden kennen. Wir freuen uns in jedem Fall über Ihr Feedback und Ihre Gedanken.

Ursula und Christoph

Hier geht es direkt zu Episode 1 aus der Staffel Tierethik: Zu Besuch bei Vier Pfoten

Zahlen & Fakten zur Schweinewirtschaft in Österreich

Schweinefleisch ist die beliebteste Fleischart in Österreich. Es ist vielseitig und unkompliziert in der Zubereitung. Sein Einsatzspektrum reicht vom zarten Minutensteak bis zum großen Braten und vom Gulasch bis zum Schnitzel. Und darüber hinaus – nicht zu vergessen – wird es zu verschiedensten Wurst und Schinkensorten veredelt. Daher ist die Schweinehaltung auch eine wichtige Sparte der österreichischen Landwirtschaft. In diesem Artikel findest du alle interessanten Zahlen & Fakten zur Schweinewirtschaft in Österreich.

Rund 21.000 Betriebe halten insgesamt rund 2,8 Millionen Tiere (Stand 2021). Jährlich werden ca. fünf Millionen Schweine geschlachtet, das entspricht etwa zwei Prozent der gesamten Schweineerzeugung in der EU (Stand 2018).

Schweinewirtschaft in Österreich – Klein aber fein

Die Schweinehaltung ist von familiären Betriebsstrukturen geprägt. Das bedeutet, dass meist ohne Fremdarbeitskräfte die gesamte Familie vom Einkommen auf dem Betrieb lebt. Oft geht ein Familienmitglied noch zusätzlich arbeiten damit es sich finanziell ausgeht.

Oberösterreich, Niederösterreich und Steiermark sind die produktionsstärksten Bundesländer. In diesen drei Bundesländern leben knapp 95 Prozent der österreichischen Schweine. Dort begünstigen die Klimaverhältnisse den Mais- und Getreideanbau, Mais ist die wichtigste Futtergrundlage in der Schweinemast. Neben Soja wird immer öfter eine heimische Alternative wie Futtererbsen eingesetzt. Auch Traditionsfuttermittel wie Gerste und Roggen gewinnen wieder an Bedeutung. Der Einsatz von chemischen und antibiotischen Leistungsförderern ist nicht erlaubt.

Qualität

Im Mittelpunkt züchterischer Maßnahmen stehen Fleischmenge, Fleischqualität und die Widerstandskraft der Tiere. Dabei machen sich österreichische Schweinebauern unter dem Dach der österreichischen Schweinezucht (PIG Austria) die sogenannte Kreuzungszucht zu Nutze. Dabei werden die positiven Eigenschaften von drei Rassen – Edelschwein, Landrasse und Pietrain oder Duroc – kombiniert. Diese Mischung garantiert hohe Fruchtbarkeit, Vitalität und hervorragende Fleischqualität. Qualitätsparameter wie pH-Wert, Fleischfarbe, Wasserhaltevermögen und intramuskulärer Fettgehalt werden konsequent optimiert.

Um den hohen Qualitätsanspruch auch zukünftig zu gewährleisten gibt Qualitäts- und Regionalmarkenprogramme.

Gesundheit

Österreich ist weltweit für den hohen Gesundheitsstatus seiner Nutztierbestände bekannt. Im Rahmen der Tiergesundheitsdienste besuchen und betreuen Tierärzte regelmäßig die Schweinebestände. Die gesundheitlichen und hygienischen Bedingungen werden damit laufend weiterentwickelt.

Schweinehaltung in Österreich: Kommentar der Hosts zum Staffelthema

Unsere Liste für mögliche Themen, die wir in unserem Podcast „Über den Tellerrand“ behandeln möchten, ist lang. Und wird mit jedem Gespräch, jeder Recherche länger. Alleine zum Thema unserer ersten Staffel, der Schweinehaltung, haben wir in den letzten Wochen einige Male festgestellt, dass wir einen ganzen Podcast nur damit füllen könnten.

Warum Schweinehaltung?


Warum starten wir mit Schweinehaltung? Weil wir überzeugt sind, dass dies ein Thema ist, welches nicht nur aktuell stark polarisiert, sondern auch eine große Relevanz hat.
In Österreich wird sehr viel Schweinefleisch gegessen, wir beschäftigen uns aber in Summe wenig bis gar nicht mit dem, was es braucht, um Schweinefleisch essen zu können.
Wir wollen ein wenig tiefer eindringen, in die Tierhaltung, von der Aufzucht über die Mast, über die Fütterung, bis hin zu den Anforderungen und Bedürfnissen der Tiere.
Wir wollen ergründen, welche Schweine wir überhaupt essen, welche Teile der Tiere verwendet werden können und verwendet werden. Wir wollen wissen, was es kostet, ein Schwein aufzuziehen, wie alt ein Mastschwein in Österreich wird, wie und wo es lebt, wie die Stallungen aussehen.

Themen, die man endlos fortsetzen kann, denen wir uns aber für gewöhnlich nur dann widmen, wenn wir durch einen Anlass, zumeist ein Ausscheren aus dem, was wir im Allgemeinen und nach geltendem Recht als richtig erachten, darauf gebracht werden.

Warum gerade wir?

Wir sind aber weder Profis der Schweinemast, noch haben wir landwirtschaftlichen Hintergrund. Wir sind Konsument und Konsumentin, wir sind interessiert und wollen mehr Information in die Debatte um die Haltung von Schweinen, deren Aufzucht, Mast und Konsumation bringen.
Wir sehen und erfahren in unseren Gesprächen viel und lernen mit jedem Gast mehr. Wir erkennen, dass die Schweinemast viele Facetten hat, von ökologischen zu ökonomischen, vom Tierwohl bis zu veränderten Rahmenbedingungen unserer Umwelt.

Was wollen wir?

Wir wollen nicht werten, euch aber mehr Informationen und Transparenz für die laufende Diskussion geben, Argumente und Standpunkte, um einen differenzierten Diskurs zu unterstützen.

Wir freuen uns über jeden Hörer und jede Hörerin und natürlich euer Feedback, eure Kommentare, Fragen und Argumente.

Ursula und Christoph

Die Podcast Hosts: Ursula Riegler

Noch bevor ich auf der Uni Salzburg zu studieren begonnen habe, habe ich Inserate für den Beislführer einer Studentenfraktion verkauft.
Leidenschaft für Lebensmittel – von ihrer Erzeugung bis hin zu ihrem Genuss. In allen meinen beruflichen Stationen – wer mag, findet mehr dazu auf https://www.ursulariegler.at – spielen Lebensmittel, Essen und Trinken eine Rolle. Aus ganz unterschiedlichen Perspektiven, in ganz unterschiedlichen Rollen. Aus dieser Vielfalt der Zugänge hat sich meine Leidenschaft entwickelt, ständig weiter zu fragen, zu kosten, mehr zu verstehen und immer neu zu lernen, um informierte Entscheidungen treffen zu können. Heute bin ich mit meiner Unternehmensberatung selbständig und liebe auch hier die Breite meiner Kunden und Projekte. Eines davon ist das Entwickeln und Hosten dieses Podcasts, „Über den Tellerrand“, gemeinsam mit Christoph Cecerle.


Zum Zeitpunkt meiner Zusage waren tatsächlich noch gar nicht viele Details klar, jemand anderer hätte auf dieser Grundlage vielleicht keine solche Entscheidung getroffen. Aber mich hat die Zielsetzung der AMA Marketing angesprochen: Themen zu beleuchten, die eine breite Relevanz haben, kritisch diskutiert werden, oftmals verkürzt, emotional, ohne umfassende Faktenkenntnis, punktuell. Zwei Hosts zu engagieren, die mit großer Freiheit diesen Podcast gestalten können, um keine Belangsendung des Herausgebers zu machen. Sondern eine möglichst breite, neutrale Betrachtung zu schaffen. Bisher vielleicht unbekannte Fakten und Details anzubieten, Meinungsbildung zu ermöglichen. Mit einem Co-Host, den ich zum Zeitpunkt des Projektstarts kaum kannte. Mit dem ich die Leidenschaft fürs Essen teile, aber auch ganz klar zu vielen Themen sehr unterschiedliche Ansätze verfolge. Und genau das ist gut so.

Wenn tellerrand.io veröffentlich wird haben wir bereits die ersten Episoden produziert, und ich empfinde eine große Freude, diesen Podcast zu gestalten, Themen zu recherchieren, aus jeder Episode mögliche Themen und Ansprechpartner für zig weitere Episoden mitzunehmen und unglaublich bereichernde Gespräche zu führen. Ich freue mich, wenn wir unseren Hörer*innen mit „Über den Tellerrand“ Relevantes bieten und zum weiteren Nachdenken anregen können.

Die Podcast Hosts: Christoph Cecerle

Irgendwann Anfang der 1980er stellt meine Mutter das Kochen für die Familie größtenteils ein. Für mich der Urknall meiner Kochleidenschaft, meiner Liebe zu Lebensmittel und auch zum Gustieren von Produkten, denn auch den Einkauf reiße ich an mich.

Ich wachse in Wien auf, maturiere am Amerling-Gymnasium in Mariahilf und genieße die Studienzeit an der TU und WU, bis ich die Möglichkeit habe, in den Boom-Jahren der frühen 90er Jahre ein Unternehmen der Luftfahrt mitaufbauen zu dürfen. Meine nächsten 22 Jahre sind dann kommerziellen Aufgaben gewidmet, ich arbeite als Broker weltweit und genieße meine Reisen und, Ihr habt es erraten, natürlich auch die lukullischen Vorzüge von Moskau bis Mexiko City.

Ausgleich bleibt aber immer die Küche und das Bekochen von 3 Damen. Und die Familie bringt auch eine Anpassung der Lebensumstände mit sich. Ich tausche Anzug und Krawatte 2012 gegen Notebook, Kamera und Ideen und eröffne meiner Familie und Firma kurzentschlossen meine neue Passion: Social Media.

Die Idee war zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon 10 Jahre von mir erprobt, in denen ich private Leidenschaften wie das Skifahren und natürlich auch das Kochen auf diversen Plattformen (Facebook war damals nicht einmal erfunden) multimedial zum Thema machte. Kurzum, ich habe meine Hobbies zum zweiten Beruf gemacht und meine Selbständigkeit noch weiter auf die Spitze getrieben.

Social Media ist ein sehr weiter Begriff und unterliegt dauerndem Wandel und Spezialisierung. Meine Interessen liegen insbesondere in der Konzeption, Kommunikation und Content Produktion. Und so haben sich seit diesen frühen Jahren viele Möglichkeiten, vor allem in den Bereichen Food, Motor und Politik, ergeben, Projekte, die mich letztendlich auch zu diesem Podcast führen.

Ich freue mich, in diesem Podcast über eines meiner Kerninteressen sprechen zu dürfen. Ich freue mich über das Vertrauen und die Unterstützung der AMA-Marketing, die ein solches Projekt möglich macht und natürlich über meine kongeniale Partnerin Ursula Riegler, die mein Interesse und meine Leidenschaft zu Lebensmitteln, Essen und dem Kochen teilt.

Christoph Cecerle